Eine Mahnung an alle Raser

28.08.2015 Ein weißes Kreuz und ein zerstörtes Motorrad: Ein Mahnmal vor dem Oberlandesgericht in Frankfurt sorgt für Aufsehen. Was soll damit bezweckt werden?

Foto: Rainer Rüffer War einst eine stolze Maschine, heute ist das Motorrad Schrott wert - gleichzeitig ist das "Unfall Denkmal" eine Mahnung an alle, die sich im Straßenverkehr selbst überschätzen. Denn mit diesem Krad verunglückte ein 29-Jähriger tödlich.

Frankfurt. 

Das Motorrad war vielleicht einmal der Stolz seines Besitzers. Jetzt liegt es auf einem Anhänger vor dem Frankfurter Oberlandesgericht, kopfüber, verbeult, der Sitz zerfetzt. Eine Leitplanke hat sich um die Maschine gewickelt, so schnell war diese beim Aufprall. Daneben steht ein weißes Kreuz, denn der 29-jährige Fahrer hat den Unfall nicht überlebt.

Als „Erregung öffentlichen Ärgernisses – zugunsten der Verkehrssicherheit“ sieht Arthur Möller sein „Unfall Denk mal“. Der Gründer und Vorsitzende der „Stiftung zur Vermeidung von Verkehrsopfern“, kurz VvV, montiert die Überreste tatsächlich geschehener Unfälle auf Anhängern und platziert sie an vielbefahrenen Straßen vor allem in Hessen. „Unser Ziel ist ein Tempostopper im Gehirn“, sagt Möller. Denn in dem Moment, in dem man sich selbst überschätze und durch zu hohe Geschwindigkeit die volle Kontrolle über sein Fahrzeug aufgebe, werde es lebensgefährlich – für einen selbst und für andere. Außerdem müssten alle Verkehrsteilnehmer wissen, dass dunkel gekleidete Motorradfahrer „für schlecht sehende Autofahrer praktisch unsichtbar sind“, betont Möller in Bezug auf das „Denk mal“ auf der Ostzeil direkt gegenüber des 1. Polizeireviers.

Die Stiftung VvV finanziert sich zum großen Teil über von Gerichten zugeteilte Verkehrsbußgelder, freut sich aber auch über jede Spende. Ihr Spendenkonto: Stiftung zur Vermeidung von Verkehrsopfern e. V., Kontonummer 2 951 002, Sparda-Bank Frankfurt, BLZ 500 90 500. Lur

Quelle: Frankfurter Neue Presse vom 28.08.2015 Seite 10